Geht es Ihnen auch so? Freuen Sie sich auch, wenn Sie in der Zeitung auf den Namen eines ehemaligen (Mit-)Schülers oder vielleicht auch Lehrers stoßen oder wenn Sie auch nur von jemandem lesen oder hören, daß er das Spohn-Gymnasium besucht hat, ohne daß Sie ihn kennen? Weil ich annehme, daß es dem einen oder anderen Leser unseres Jahrbuchs auch so geht wie mir, habe ich im letzten Schuljahr wieder Zeitungsausschnitte gesammelt. Dieser Artikel ist ein bunt gemischter Extrakt dieser Zeitungsartikel, vornehmlich aus der Schwäbischen Zeitung und aus dem Wochenblatt.

»Dr. theol. Heribert Wahl, bisher akademischer Oberrat und Privatdozent an der Universität München, ist vom Bischof von Trier auf den Lehrstuhl an der Theologischen Fakultät in Trier berufen und zum Professor (C4) ernannt worden. […] 1965 hat Wahl am Spohn-Gymnasium sein Abitur gemacht.« Ergänzend sei hier noch hinzugefügt, daß H. Wahl als Mitglied im Spohn-Verein immer noch mit seiner Schule verbunden ist.

»Abschied für einen Hochgeschätzten« titelte die Schwäbische Zeitung am 4. Juli. »Mit langanhaltendem Beifall haben 300 hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung ihre Wertschätzung für Otto Julius Maier zum Ausdruck gebracht. Ministerpräsident Erwin Teufel überreichte Maier gestern zu dessen offizieller Verabschiedung als IHK-Präsident das Große Bundesverdienstkreuz am Bande.« Otto Julius Maier war in den vierziger Jahren auf dem Spohn. In den Wirren der Nachkriegszeit konnte er die Schule nicht besuchen; da verkaufte er Spiele an die Franzosen, »fand alles andere lustiger, als wieder Griechisch zu lernen« und ging nicht mehr an die Schule zurück.

Anton Maurer (Abiturjahrgang 1972), bisher schon Vorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung im Mittleren Schussental, steht seit Oktober 1997 auch an der Spitze des CDU-Stadtverbandes mit seinen rund 700 Mitgliedern. Mit der Übernahme dieser Ämter tritt Anton Maurer, der heute als selbständiger Unternehmensberater tätig ist, allmählich in die Fußstapfen seines Vaters Alfons Maurer, der sich viele Jahre lang in der Kommunal- und Landespolitik engagiert hat.

Wenn es um Fragen der Bekämpfung oder Prävention von Kriminalität geht, wird in der Schwäbischen Zeitung immer mal wieder Kriminalhauptkommissar Michael Lopez-Diaz befragt, der Leiter des Sachgebiets Vorbeugung in der Polizeidirektion Ravensburg. Er hat 1975 am Spohn-Gymnasium Abitur gemacht. Seine Klassenkameraden waren damals u. a. Michael Horn, mittlerweile Geschäftsführer des Württembergischen Sparkassen- und Giroverbandes und in Ravensburg geschätzter Vortragsredner in Finanzfragen, und Lothar Landsbeck, über dessen Amtseinsetzung als Schulleiter der Grundschule in Schmalegg, »Ravensburgs kleinster Schule«, die Schwäbische Zeitung in einem umfangreichen Artikel berichtete. Die Parallelklasse besuchte damals Oswald Metzger, in der Zwischenzeit einer der profiliertesten Politiker von »Bündnis 90/Die Grünen«. In der Zeitung wurde er mehrfach als Finanzexperte und haushaltspolitischer Sprecher seiner Fraktion interviewt; außerdem wurde über ihn ausführlich im Zusammenhang mit seiner Nominierung als Bundestagskandidat seiner Partei für den Wahlkreis Biberach/Wangen berichtet.

Franz Thomas Rundel ist Redakteur beim Wochenblatt; er besuchte von 1975 bis 1981 das Spohn-Gymnasium und wechselte nach der 10. Klasse auf das Wirtschaftsgymnasium. Ende März stellte er den Wochenblattlesern in einem ausführlichen Artikel das Spohn-Gymnasium vor – kurz vor der Anmeldung zur Klasse 5 ein Freundschaftsdienst fürs Spohn. Im Januar hatte er ein Porträt von Dr. Franz-Josef Grenz veröffentlicht, der 1969 am Spohn das Abitur bestanden hat und heute Geschäftsführer der Ravensburger Firma Moosmann & Co. ist. »Niemand ist perfekt, nur ein Team kann es sein« zitierte Rundel den Unternehmer und kennzeichnete damit einen wesentlichen Grundsatz der Grenzschen Unternehmensphilosophie. In seinem Artikel ging Rundel außerdem ausführlich auf das vielfältige soziale und ehrenamtliche Engagement des ehemaligen Spohnlers ein.

In einem weiteren Porträt stellte Franz Thomas Rundel den Ravensburger Künstler Johannes Braig vor, der im März in der Ravensburger Kreissparkasse eine Ausstellung hatte. Bei der Eröffnung sprach zur Einführung Andrea Dreher, die 1985 am Spohn Abitur gemacht und anschließend Kunstwissenschaft studiert hat. Johannes Braig selbst hat nach dem Abitur 1986 in Paris und Berlin Kunst studiert. Nachdem er sich früher intensiv mit Aktzeichnen befaßt hat, könnte man die in Ravensburg ausgestellten Arbeiten als künstlerische Experimente mit Kreisen bezeichnen.

Zu Ravensburgs »Sportler des Jahres 1997« wurde Jens Meyer (Abiturjahrgang 1988) gekürt, der in den vergangenen Jahren immer wieder durch hervorragende Ergebnisse bei Triathlonwettbewerben auf sich aufmerksam gemacht hatte.

Natürlich wußte es die halbe Schule, und in der »Hörzu« gab es eine Vorschau sogar mit Bild: Sebastian Ströbel war im Fernsehen zu sehen, und zwar in einer Folge von »Kommissar Rex«. In dem Film spielte er einen Schüler, der mit seiner Lehrerin ein Verhältnis hat, also eine recht heikle Rolle, die er aber mit Bravour meisterte. Sebastian Ströbel hat 1996 das Abitur gemacht und studiert seither an der Schauspielschule in Salzburg.

»Romeo hat Pickel und Julia lispelt«, so die Überschrift eines Wochenblatt-Artikels im Juni über Uli Boettcher. Er hat Shakespeares Drama zur Slapstick-Komödie umgeschrieben, die er nun schon über 250-mal auf die Bühne gebracht hat – allein, denn er spielt alle Personen selbst. Am Spohn hatte Uli Boettcher seine künstlerischen Talente nicht richtig zur Geltung bringen können; er verließ die Schule mit der Mittleren Reife. Im Laufe der Jahre lernte er autodidaktisch die Schauspielerei und war schließlich vor einigen Jahren Mitbegründer des Theaters Ravensburg.

Der Name Gregor Hübner (Abiturjahrgang 1987) steht immer wieder in der Zeitung – meistens dann, wenn er zwischen seinen Konzertauftritten in aller Welt wieder einmal »zu Hause« auftritt. Im März gab es aber einen ganz besonderen Anlaß für eine Zeitungsmeldung: »Der Pianist und Geiger Gregor Hübner […] erhält den Jazzpreis 1998 des Landes Baden-Württemberg. Die mit 15 000 Mark dotierte Auszeichnung wird im Herbst verliehen. Hübner sei ein »besonders vielfältig wirkender und kreativer Musiker«, der mit seinen unterschiedlichen Produktionen zum »Blühen der Jazzszene« im Land beigetragen habe. Im Juni schilderte das Wochenblatt in einem ausführlichen Artikel den künstlerischen Werdegang von Gregor Hübner und seinem Bruder Veit (Abiturjahrgang 1988), die beide gemeinsam z. B. in den »Tango Five« auftreten.


Helmut Wagner (Impressum). Letzte Änderung: 9. Februar 2006, Lars Trebing.